Rezitationen

Zu den musischen Vergnügen der besonderen Art  zählt Erland Schneck-Holze die Kunstform der Rezitation. Denn sie erfordert im bescheidenen, beschränkten Rahmen eine ganz spezielle Konzentration; nicht nur auf die inhaltliche sondern auch auf die musikalisch-rhythmische Gestaltung.

Die Überlegung, auch diese Sparte mit auf die Website zu nehmen, war etwas von Skrupeln besetzt: Ist die Dokumentation von Rezitations-Projekten nicht doch – weil gezielt „solistisch“  – zu sehr personenbezogen?

Dazu spielt auch der folgende Aspekt eine Rolle:

Erland Schneck gehört bei seinen Auftritten der Schule des intuitiv-emotionalen Vortrags an. Diese wird auch skeptisch betrachtet:

Die Art des emphatisch  betonten Sprechens erliege zu oft der Gefahr der Vereinnahmung des Hörers mit der Gefühlswelt des Rezitators. Dem  gegenüber  steht die neutrale(re)  Präsentation und Vortragsweise, die dem Zuhörer nur  Angebote für das  eigene Verständnis macht, wobei der Sprecher nur ein sich gleichsam „zurücknehmender“ Interpret ist.

Schon in Studentenzeiten hat Erland Schneck im Zusammenwirken mit unterschiedlichen befreundeten Musikern diese literarische Sparte gepflegt. Einige Programmzettel davon sind noch in vergilbter Form einsehbar.

Dabei spielen nicht nur die Klassiker Goethe und Schiller eine Rolle, sondern auch die Romantiker (etwa Eichendorf)  und viele moderne Autoren, namentlich Rainer Maria Rilke; aber auch Lyrik des Barock oder Busch, Morgenstern, Ringelnatz.  

Die Konzentration nur auf die Stimme und deren Modulation (Agogik) führt er auf Kinder- und Jugendjahre zurück – geprägt durch die „goldene Zeit“ des deutschen Hörspiels der 50er/60er Jahre mit einer Fülle ihn schon früh prägender Sprecher, unter denen Gert Westphal der heute noch bekannteste ist. Die Renaissance dieses „inneren Sehens“  – am Radioapparat  und nicht vor dem Fernsehgerät – zeichnet sich ja heute durch den frappierenden Erfolg der Hörbücher ab.

Als besonders beglückend empfindet  Erland Schneck-Holze  in den letzten Jahren das Zusammenwirken mit  seiner  HoLa-Kollegin OStRin Ursula Zierlinger, einer auch in Wissenschaftskreisen anerkannten Germanistin und Literaturpädagogin (Veröffentlichungen u.a. zu  Jurek Becker: Jakob der Lügner; Hesse: Der Steppenwolf; aber auch anderen diversen  Problemen der literarischen Vermittlung in der Schule).
Sie ist  in Hanau bekannt als markante Referentin z.B. aus zahlreichen Vorträgen in der Reihe  „Die blaue Stunde“ oder auch aus der Ära des „Hanauer Literaturtelefons“.
Die beiden Literaturenthusiasten  treten „ehrenamtlich“  als Duo öfter in der Martin-Luther-Stiftung Hanau/Gelnhausen, in ihrer alten Schule, aber auch in anderen Zusammenhängen auf. 

 

ARCHIV-GLIEDERUNG

  1. AUS ÄLTEREN ZEITEN
  2. NEUERE PROJEKTE
  3. AKTUELLE VORHABEN